Klinik Donaustadt: Spatenstich für Neubau der Speisenversorgung
Neue Produktionsküche für die Versorgung von Mitarbeiter*innen und Patient*innen soll 2028 in Betrieb gehen
Heute erfolgte der Spatenstich für den Neubau der Produktionsküche in der Klinik Donaustadt. Bis Ende 2028 wird hier auf rd. 9.400 m² die neue Speisenversorgung errichtet. Diese umfasst die Produktionsküche, ein Restaurant für die Mitarbeiter*innen der Klinik mit ca. 300 Sitzplätzen sowie Büroräumlichkeiten. Nach Abschluss der Inbetriebnahme und Einarbeitungsphase wird von hier aus auch die Klinik Floridsdorf mitversorgt werden. Zukünftig werden hier dann pro Tag ca. 11.500 Mahlzeiten für die Patient*innen sowie ca. 2.000 Mahlzeiten für die Mitarbeiter*innen gekocht.
Umstellung auf Cook&Chill
Die neue Küche wird nicht nur baulich auf dem neuesten Stand sein, sondern mit dem sogenannten Cook&Chill-Verfahren moderne und effiziente Abläufe in die Speisenversorgung der WIGEV-Kliniken im Norden Wiens bringen. In dieser Art der Zubereitung werden die warmen Gerichte bis zu einem definierten Gargrad vorbereitet, anschließend erfolgt eine Schnellkühlung unter kontrollierten Bedingungen. Die Speisen werden bereits portioniert und tablettiert in den gekühlten Regenerierwägen zur Auslieferung auf die Stationen vorbereitet. Die Regeneration mit dem Abschluss des Garprozesses erfolgt direkt vor dem Verzehr auf den Stationen. Die Regeneration von Lebensmitteln ist das Auftauen der Zutaten in einer kontrollierten Umgebung und das anschließende Aufwärmen. Diese Vorgehensweise hat sowohl für die Patient*innen als auch für die Mitarbeiter*innen viele Vorteile:
- Die Nährstoffverluste in den Speisen werden reduziert.
- Die Auslieferung in den gekühlten Wägen und Regeneration vor dem Verzehr gewährleistet sowohl für die warmen als auch kalten Speisen ideale Temperaturen.
- Die Schnellkühlung erlaubt eine Kühlbevorratung bis zu 72 h, was für die Mitarbeiter*innen ein konzentriertes, weniger stressbelastetes Arbeiten durch die zeitlich und räumlich entkoppelte Essensvorbereitung ermöglicht. Es wird ein ressourcenschonender Einsatz der Küchentechnik ermöglicht (Nachgaren).
Die Tabletts in den Regenerationswägen verfügen über einen Stromkontakt zum Wagen und jeweils 2 Induktionsplatten für die warmen Speisen. Die isolierte Abdeckung der Speisen schließt den Kontakt, sodass die Platten während des Regenerationsprozesses erhitzt werden und die Speisen auf max. 72 °C erwärmen. Der Regenerationsprozess wird auf den Stationen durch Anschluss des Regenerierwagens an das Stromnetz durchgeführt.
Spatenstich für die Neue Speisenversorgung
„Mit der neuen Produktionsküche und dem Mitarbeiter*innen-Restaurant werden wir sowohl für unsere Patient*innen als auch für unsere Mitarbeiter*innen eine Speisenversorgung auf Höhe der Zeit anbieten können “, so WIGEV-Generaldirektorin Stellvertreter Herwig Wetzlinger.
Bis 2028 soll die neue Speisenversorgung fertig sein. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy betont die Bedeutung der Klinik Donaustadt für den Bezirk: „Die Klinik Donaustadt hat für den bevölkerungsreichen 22. Bezirk eine große Bedeutung. Mit der neuen Küche wird die hohe Versorgungsqualität von Mitarbeiter*innen und Patient*innen gewährleistet und werden neue Arbeitsplätze geschaffen.“
Manfred Führer, Technischer Direktor der Klinik Donaustadt zeigt sich ebenfalls erfreut über den Neubau: „Die Mitarbeiter*innen in unserer Klinik freuen sich schon sehr auf das neue Restaurant. Aber auch für unser Küchenpersonal werden sich die Arbeitsabläufe verbessern. In Ihrer neuen Küche können unsere Mitarbeiter*innen zeigen, was sie alles können und Patient*innen und Personal so wie bisher täglich kulinarisch verwöhnen. Ein ausgewogener Speisenplan ist auch für unsere Patient*innen notwendig, um die Genesung und das Wohlbefinden zu fördern.“
Josef Newertal, Bereichsleiter Infrastrukturmanagement beim WIGEV ist aus Bauherrn-Sicht sehr stolz auf das Projekt: „Mit dem Spatenstich geht unser erstes Neubau-Projekt in der Klinik Donaustadt los. Wir haben hier eine State-of-the-art-Küche beauftragt, die nicht nur die Klinik Donaustadt, sondern langfristig auch die Klinik Floridsdorf mit Speisen versorgen wird.“
Michael Lischent, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH nennt einige Details zur neuen Speisenversorgung: „Die Umstellung auf Cook&Chill ist eine große Herausforderung. Es müssen alle Abläufe neugestaltet werden und alle Kochrezepte umgeschrieben werden. Eigens für dieses Projekt wurden neue Regenerierwägen entworfen, mit denen die Speisen in der richtigen Temperatur in die Stationen, aber auch in die Klinik Floridsdorf gelangen.“
Der Neubau ersetzt die bisherige Küche der Klinik. Dem Bebauungsplan folgend sind alle Dächer als extensiv begrünte Dächer konzipiert. Fotovoltaik-Module auf den Hauptdächern ermöglichen die Nutzung von Solarenergie. Die neue Speisenversorgung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Modernisierungsprogrammes der WIGEV-Kliniken.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnte jeder sein persönliches Spatenstichfoto machen. Zahlreiche Mitarbeiter*innen nutzen diese Gelegenheit. Bei einer gemeinsamen Baustellenjause fand der Event einen schönen Abschluss.
Technische Daten zum Bau:
Grundstück 141.912m²
Neue bebaute Fläche 3.846m²
Bruttorauminhalt Neu 43.482m³
Bruttogeschossflächen 9.363 m²
Architektur: Die Lage des neuen Gebäudes befindet sich südöstlich des bestehenden Bettenhauses 3 bzw. südlich der Psychiatrie. Ergänzend zur Produktionsküche befinden sich ein Restaurant für Mitarbeiter, Büroräume für die Küchenverwaltung, Technikräume sowie die zugeordneten Nebenräume in diesem Gebäude. Das neu zu errichtende Gebäude ist ein mehrgeschossiger Baukörper, der als Zubau im Südosten an das Hauptgebäude des Klinikums anschließt. Zwei Innenhöfe auf den Ebenen 02 und 03 öffnen das Volumen mit seiner beinahe quadratischen Grundrissform, um alle Aufenthaltsräume mit ausreichend Tageslicht versorgen zu können. Die Aufteilung der erforderlichen Bruttogeschoßflächen von 9363m² (388m² im Bestand +8975m² Neu) auf drei Geschosse ist von den fertigen Fußbodenhöhen des Bestandes abgeleitet (E01-E03). Die Ebene 01 ist lt. Ebenen-Definition des KDO als zweites Untergeschoss definiert und aufgrund der Tiefe im Bereich des anstehenden Grundwassers. Technikräume und Lager der Küche sowie Umkleiden und Nassräume des Küchenpersonals erstrecken sich auf ca.1.800m².
Erschließung: Neu errichtet wird eine Wirtschafts-Zufahrt von der Wulzendorfstraße (westlich vom Stacherweg). Die Anbindung dient einerseits für den Warentransport von und zur Küche als auch für die öffentliche Müllentsorgung. Des Weiteren wird dadurch eine zusätzliche Feuerwehr- Zu- und Umfahrt ermöglicht.
Baukörper: Der Baukörper ist in der Grundform eine viereckige Volumetrie mit angeordneten Innenhöfen auf den Ebenen 02 und 03. Im östlichen Bereich befindet sich ein Ladehof mit teilweiser Überdeckung. Dieser wird mittels Rampe mit einer Neigung von ca. 10% um ca. 1,20m tiefer als das Küchenniveau ausgeführt. So können Feuerwehr, Müllabfuhr und LKW für den Warenverkehr diese Erschließungszone gemeinsam benutzen. Die Anbindung an das Bestandsgebäude erfolgt niveaubündig auf Ebene 03 zum Mitarbeiter*innen-Restaurant, auf Ebene 02 zum ATS-Gang und in Ebene 01 in den Technikrohrkeller.
Konstruktion: Die Tragstruktur des Gebäudes besteht aus Stahlbetonwänden (Ortbeton) mit punktgestützten Flachdecken, aussteifenden Stiegenhaus-Kernen und Haustechnikschächten. Im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz sind entlang der Fassade Sturz- und Parapet- Träger statisch wirksam ausgebildet. Alle Dächer sind als Umkehrdachkonstruktionen mit innenliegender Entwässerung geplant. Dem Bebauungsplan folgend sind alle Dächer als extensiv begrünte Dächer konzipiert. Fotovoltaik Module auf den Hauptdächern ermöglichen die Nutzung von Solarenergie.
Renderings in Druckqualität können Sie hier herunterladen,
Fotocredit: wie angegeben
Fotos vom Spatenstich: WIGEV – Spatenstich Klinik Donaustadt
Fotocredit: Wr. Gesundheitsverbund/David Bohmann