Klinik Ottakring neu Vorplatz

Neue Klinik Ottakring: Stadtrat Hacker präsentiert das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs

Bis 2040 wird aus dem traditionsreichen Haus eine zukunftsfitte Klinik mit moderner Architektur, viel Komfort und großem Augenmerk auf Nachhaltigkeit werden.

Im Rahmen des größten Modernisierungsprogramms in der Geschichte des Wiener Gesundheitsverbundes wird auch die Klinik Ottakring bis 2040 bei laufendem Betrieb neu gebaut. Nun präsentierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker das Siegerprojekt des EU-weiten, zweistufigen Architekturwettbewerbs für den Neubau der Klinik: AHA – Austrian Healthcare Architects heißt das Planungsteam mit Sitz in Wien, das von einer 12-köpfigen Fachjury unter Vorsitz des Schweizer Architekten Daniele Marques aus 28 eingereichten Projekten ausgewählt wurde.

„Ich freue mich, dass wir heute das Projekt des Planungsteams AHA – Austrian Healthcare Architects als Sieger des Architekturwettbewerbs bekannt geben dürfen“, erklärt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Der Entwurf sieht ein modernes Zentralgebäude vor, das sich städtebaulich elegant in die umgebende Bebauung eingliedert. Die Patient*innen werden die neue Klinik durch eine lichtdurchflutete Eingangshalle mit einem Infopoint betreten. Im Sockel des Zentralgebäudes werden alle medizinischen Abteilungen mit den Ambulanzen, die Zentrale Notaufnahme, die Erstversorgungsambulanz und die OPs untergebracht sein. Darüber befinden sich die Bettenstationen mit vorgelagerten Dachterrassen für Patient*innen und Besucher*innen. „Die Patient*innen dürfen sich auf komfortable Ein- bis Zweibettzimmer freuen und auf ein Haus, in dem sie die beste medizinische Versorgung unter einem Dach finden“, erklärt Hacker.

Die Verhandlungen mit dem Wettbewerbssieger sind abgeschlossen, das Planungsteam AHA – Austrian Healthcare Architects wurde als Generalplaner beauftragt. Baustart für den Klinikneubau mit rund 68.900 m2 Nutzfläche ist 2026, das Bauprojekt wird dann bis 2040 in mehreren Etappen von der Wiener Gesundheitsverbund Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH auf dem jetzigen Klinikgelände umgesetzt. „Wir bauen bei laufendem Betrieb und trotzdem bleibt die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung in gewohnter Qualität rund um die Uhr aufrecht“, betont Hacker. Rund 1,4 Mrd. Euro werden für das Projekt bis 2040 veranschlagt.

Moderne und gesundheitsfördernde Klinik

„Alles hier am Standort Ottakring wird modern, einladend und übersichtlich und noch dazu fließen in alle Planungen Aspekte der heilenden Architektur, die unsere Klinik zu einem wohltuenden Ort mit vielen gesundheitsfördernden Elementen wie zum Beispiel begrünte Dachterrassen machen“, zeigt sich auch WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb begeistert vom Siegerprojekt.

„Die Präsentation dieses Entwurfs ist ein Meilenstein auf dem Weg zur neuen Zentralklinik“, unterstreicht sie. Aus derzeit rund 80 Pavillons am Gelände werden in Ottakring in den nächsten Jahren vier Gebäude: Neben dem Zentralgebäude mit dem medizinisch-chirurgischen Zentrum sind zwei weitere Neubauten geplant, ein Eltern-Kind-Zentrum und ein Psychiatrisches Zentrum. Dafür werden in Zukunft eigene Wettbewerbe stattfinden. Bereits begonnen hat der Neubau des Verwal-tungsgebäudes mit 220 Büroarbeitsplätzen im Bereich Flötzersteig, der 2026 fertiggestellt wird. Die denkmalgeschützten Pavillons am Gelände bleiben erhalten und werden in Zukunft nicht mehr Teil der neuen Klinik sein.

Funktionalität und Architektur im Einklang

Die Jury unter Vorsitz des Architekten Daniele Marques hatte die Aufgabe, die eingereichten Projekte nach ihrer städtebaulichen Qualität, der Funktionalität, der baukünstlerischen Lösung, der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie der Wirtschaftlichkeit in der Errichtung, im Betrieb und in der Erhaltung zu bewerten. „Ein Klinikprojekt muss die hohen Anforderungen an Funktionalität mit dem Anspruch verbinden, qualitativ hochwertige und klimafreundliche Räume für Menschen sowie für die städtische Umgebung zu schaffen, und zugleich die Bedürfnisse der Patient*innen und des Personals berücksichtigen“, erklärt Jury-Vorsitzender Marques. Das Siegerprojekt vereint diese Aspekte in einem harmonischen Gesamtkonzept. Besonders hervorzuheben sind der großzügige Park, der als Erholungsraum dient, der einladende Vorplatz sowie die durchdachte Entflechtung der Verkehrsströme, die eine klare Orientierung am Klinikgelände ermöglicht.

Wettbewerbssieger Christoph Falkner bedankte sich stellvertretend für das Planungsteam AHA – Austrian Healthcare Architects. AHA ist eine Architektur-Kooperation, die seit dem Gründungsjahr 2022 gemeinsam an Projekten für Gesundheitseinrichtungen arbeitet und aus den Planungsbüros SWAP Architektur, Architects Collective und F+P Architekten besteht.

Optimale Verbindung von Medizin und Nachhaltigkeit

„Die neue Klinik wird in der Mitte des Geländes einen großen Park bekommen, der wie eine grüne Lunge in der dicht bebauten Umgebung des 16. Bezirks wirkt“, unterstreicht der Gesundheits- und Klimasprecher der NEOS Stefan Gara. Die gekonnte Verbindung eines modernen medizinischen Betriebs mit Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten zeigt sich in vielen Details: „Der großzügige Einsatz von Holz in der Tragekonstruktion der Stationstrakte sorgt für einen reduzierten ökologischen Fußabdruck. Und nicht zuletzt leisten erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Geothermie ihren Beitrag zu den Klimazielen der Stadt Wien.“

Aufwertung für den Bezirk Ottakring

Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp unterstreicht die zu erwartende Aufwertung für den Bezirk durch das Großbauprojekt: „Vor dem neuen Haupteingang wird ein neuer Vorplatz entstehen, der mit Bäumen, Sitzmöglichkeiten und Geschäften zur Aufwertung des Grätzels beitragen wird“, ist Lamp überzeugt. Der Vorplatz wird aber auch ein sicherer und angenehmer Ort für Fußgänger*innen, weil für den Individualverkehr und die Rettungsfahrzeuge eigene Zufahrten zur Verfügung stehen. Für Patient*innen, die gebracht oder abgeholt werden gibt es Kiss&Ride-Zonen sowie Taxistellplätze.

Dank an ärztliches Personal und Pflegekräfte

Mit großer Vorfreude blickt man auch in der Klinik Ottakring auf den Siegerentwurf: „Wir freuen uns auf eine Klinik, in der unsere Mitarbeiter*innen jeden Tag ihr Bestes geben können“, so der Ärztliche Direktor Peter Gläser. „Gleichzeitig möchten wir uns bei allen bedanken, die den Weg zur neuen Klinik mit uns gehen und auch bereit sind, die vielen Herausforderungen, die das Bauprojekt mit sich bringen wird, auf sich zu nehmen“, so Gläser. In der Planungsphase bis zum Baustart 2026 haben ärztliches Personal und Pflegekräfte die Möglichkeit ihre Expertise ein-zubringen und ihre neue Klinik mitzugestalten.

Der Architekturwettbewerb

Der Architekturwettbewerb für die neue Klinik Ottakring wurde im September 2023 vom Wiener Gesundheitsverbund ausgelobt. Planungsteams aus der ganzen EU waren eingeladen, in einem offenen, zweistufigen und anonymen Verfahren ihre Entwürfe einzureichen.
In der ersten Wettbewerbsstufe wurden 28 Projekte aus Österreich, Deutschland und Ungarn eingereicht.

Von diesen 28 Einreichungen haben sieben Projekte die Jury unter dem Vorsitz von Daniele Marques soweit überzeugt, dass sie eingeladen wurden, die architektonischen, funktionellen und konzeptionellen Ansätze in ihren Entwürfen zu vertiefen und weiterzuentwickeln.

Im Juli 2024 hat die Wettbewerbsjury das Projekt von AHA – Austrian Healthcare Architects als Siegerentwurf ausgewählt. Nach Vertragsverhandlungen und einer Stillhaltefrist wurde der Wettbewerbssieger nun mit der Generalplanung beauftragt.

Der zweite Preis ging an das Projekt von Franz und Sue ZT GmbH Wien, mit dem dritten Preis wurde wtr international GmbH in Frankfurt am Main ausgezeichnet.

Wettbewerbsausstellung

Das Architekturmodell des Siegerprojektes sowie die weiteren Entwürfe, die für die zweite Wettbewerbsstufe ausgewählt wurden, können im Rahmen einer Wettbewerbsausstellung besichtigt werden:

16. bis 18.10.2024, 10:00 – 19:00 Uhr
Klinik Ottakring, Montleartstraße 37, 1160 Wien, Pav. 57 – Direktion

Hier geht es zur virtuellen Wettbewerbsausstellung und Renderings in Druckqualität.